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Offizieller Name: Staat Katar
Hauptstadt: Doha
Fläche: 11.000 km²
Landesnatur: Halbinsel im Persischen Golf mit Salzsümpfen im S, Hügelländern im W, Kalksteinebene im O
Klima: Wüstenklima, hohe Luftfeuchtigkeit an den Küsten
Höchster Punkt: Tuwayyir al Hamir 103 m
Regierungsform: Emirat (absolute Monarchie) - Verfassung von 2005
Staatsoberhaupt: Scheich
Verwaltung: 10 Stadtbezirke
Parlament: Beratende Versammlung mit 35 ernannten Mitgliedern
Einwohner: 589.000 (1999); 1.699.435 (2010) - davon 45% Araber (ca. 20% Katarer), 34% Inder und Pakistaner, 16% Iraner, 5% Sonstige
Bevölkerungsdichte: 54 Ew./km² (1999); 146 Ew./km² (2010)
Stadtbevölkerung: 91% (1999)
Analphabetenquote: 21% (1999); 11% (2004)
Sprache: Arabisch; Urdu u.a. indoarische Sprachen, Persisch, Englisch
Religion (2004): Staatsreligion: sunnitischer Islam; 77% sunnitische Muslime (z.T. Wahabiten), 8% Christen
Nationalfeiertag: 3. September (3.9.1971 Unabhängigkeit; ehemals britisches Protektorat)
Währung: Katar-Riyal
Importgüter (2008): Maschinen und Ausrüstungen 40%, Eisen und Stahl 20%, Kfz- und Transportausrüstungen 14%
Exportgüter (2008): mineralische Brennstoffe 90% (Erdöl, vor allem Erdgas), Dünger, petrochemische Produkte
Eine weitere wichtige Einnahmequelle ist die Bereitstellung von Truppenlagerplätzen und Ruhezonen für die US-Armee.
Siehe: de.wikipedia.org, Katar
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Geschichte
Seit 1950 hat die Bevölkerung des Emirats Katar einen beispiellosen Zuwachs erfahren. Lebten zu Beginn der Erdölexporte 20.000 Menschen auf der kleinen Halbinsel an der Nordküste Arabiens, so waren es 1999 rund 589.000 Einwohner. Der durch die Öleinnahmen bedingte Wirtschaftsboom hat eine beispiellose Einwanderungswelle ausgelöst. |
Zuerst kehrten Kataris zurück, die wegen der Armut des Landes ihre Heimat verlassen hatten, doch schnell folgten auch ausländische Arbeitskräfte, vor allem aus Indien und Pakistan, um in der aufstrebenden Öl- und Bauindustrie zu arbeiten. Heute ist nur jeder fünfzigste in der Privatwirtschaft Beschäftigte ein Einheimischer. Knapp 80% der Bewohner sind Ausländer.
In den vergangenen Jahrhunderten stand Katar, ein extrem ödes und unfruchtbares Wüstengebiet, im Schatten des wenige Kilometer westlich gelegenen reichen Bahrain. Selbst ein Teil des Trinkwassers musste während der Trockenzeiten mit Schiffen von Bahrain nach Katar transportiert werden. Für ausländische Mächte war das Emirat deshalb weder von wirtschaftlicher noch von militärischer Bedeutung und Touristen kommen bis heute nicht. |
Das Perlen-Denkmal erinnert an die Arbeit der früheren Perlentaucher
Qatar - Travel Photos by Galen R Frysinger
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Katar etablierte sich erst 1868 als selbständiges Scheichtum. 1872 gliederten es die Türken dem Osmanischen Reich an. Ab 1916 wurde Katar britisches Protektorat, die Entlassung in die Unabhängigkeit erfolgte im Jahr 1971.
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| Siedlungen gab es bis zum Ölboom nahezu ausschließlich an der Küste, die Menschen lebten vom Perlentauchen und vom Fischfang. Die Zahl der in den Wüstengebieten des Landesinneren lebenden Nomaden war wegen der unregelmäßigen und spärlichen Niederschläge auf etwa fünfhundert Familien begrenzt.
Nicht zufällig gehörten die Errichtung kleiner Meerwasserentsalzungsanlagen und der Einbau von Motorpumpen in die Brunnen der Wüste zu den ersten aus Öleinnahmen finanzierten Projekten. Heute verfügt Katar über gewaltige Kraftwerke mit jeweils angeschlossenen Meerwasserentsalzungsanlagen. Als Energieträger dient Erdgas. Auch wenn die Erdölvorkommen nur noch etwa 30 Jahre reichen, gibt es Gas in nahezu unbegrenzten Mengen. Wenige Kilometer vor der Küste ist eines der größten Erdgaslager der Welt entdeckt worden. |
Die Verarbeitung von Erdöl und -gas bildete nach der Unabhängigkeit im Jahre 1971 den Schwerpunkt der Industrialisierungspolitik Katars. Südlich der Hauptstadt Doha (Ad Dawhah) entstand das Industriegebiet Umm Sa'id (Umm Said, Musyaid). Neben einer Raffinerie wurde ein Werk für Flüssiggaserzeugung und Kunstdüngerherstellung gebaut. Aber auch eine große Getreidemühle und ein Stahlwerk konnten nur wenige Kataris zum Umzug nach Umm Said bewegen. |
Das sogenannte Sponsorenprinzip sichert den Kataris die Kontrolle über die Wirtschaft, ohne arbeiten zu müssen. Da Ausländer im Lande keine Firmen eröffnen dürfen, müssen sie einheimische Partner suchen, unter deren Namen Geschäfte geführt und Verträge geschlossen werden können. Praktisch kümmern sich die Besitzer jedoch kaum um ihre Unternehmen, auch wenn sie einen großen Teil der Gewinne erhalten. Dieses Privileg nutzen Kataris, die in der Regel beim Staat beschäftigt sind, um hohe Nebeneinkünfte zu erzielen. In vielen Fällen übersteigen die Einnahmen aus von Ausländern geführten Geschäften die vom Staat gezahlten Gehälter um ein Vielfaches. | »[...] Die weltweit größte Anlage zur Flüssiggasproduktion
In Ras Laffan, 80 km nördlich von Doha gelegen, befindet sich der Standort der derzeit weltweit größten Anlage zur Produktion von verflüssigtem Erdgas (LNG). Das Industriegebiet auf einer Fläche von 106 km² mit einem Hafen von 8,5 km² beging am 19.4.2007 den 10. Jahrestag seiner Gründung. Das Erdgas stammt aus dem vor Ras Laffan im Meer gelegenen sogenannten North Field, das das weltweit größte zusammenhängende Erdgasvorkommen birgt. 2006 wurden rund 231 LNG produziert - 600 Barrel Erdgas werden auf l Barrel LNG komprimiert. Die neu abgeschlossenen Verträge lassen eine Verdreifachung der Produktion in den nächsten Jahren erwarten. [...]«
Zitiert aus: DER FISCHER WELTALMANACH 2008, S. 276
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Auf den Rückgang der Ölpreise in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre reagierte die Regierung von Katar mit einer Kürzung der Staatsausgaben. Der Emir des Landes war darauf bedacht, auch in Zeiten sinkender Öleinnahmen Überschüsse im Staatshaushalt zu erzielen. Diese Gelder hat Katar vor allem in Industrieländern investiert. Standen privater und öffentlicher Konsum bis zu diesem Zeitpunkt im Vordergrund, so wird seither stärker an Zukunftsinvestitionen gedacht und es wird versucht, den Anteil der Ausländer an der Bevölkerung zu senken, um Devisen zu sparen. Die Bemühungen, Kataris stärker in die industrielle Produktion einzubinden, sind bisher jedoch ohne großen Erfolg geblieben.
1995 entmachtete Kronprinz Hamad bin Khalifa at Thanni mit einem unblutigen Staatsstreich seinen Vater.
Das Erdöl verändert den Lebensstil
Obwohl die Kataris als Wahhabiten auf eine strikte Einhaltung der Gebote ihrer Religion achten und die Religion einen puritanischen Lebensstil vorschreibt, geben sich viele von ihnen dem Müßiggang hin. Für die Reichen sind das Fahren von Luxuslimousinen genauso selbstverständlich wie die Urlaubsreise in die Jet-Set-Gebiete Europas oder der USA.
Die Freude, Wüstengebiete zu bepflanzen, wird auch an der mehrere Kilometer langen Zufahrtsstraße zum Flughafen deutlich, die von automatisch bewässerten Grünanlagen gesäumt ist. Die Kataris schämen sich ihres Reichtums nicht und wissen ihn zu genießen. Aber sie haben in den vergangenen Jahren auch erkannt, dass dieser Reichtum vergänglich sein kann.
20. Oktober 2013: Change - yes, we can ... Stimmungswechsel ... Die aggressiven Stimmen gegen Assad werden leise
Wie am 20. Oktober 2013 bekannt wird, hat Katar seine aggressive Politik gegen das syrische alawitische Assad-System zurückgefahren. Es wird im Scheichtum über die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen nachgedacht. Man ist sich klar darüber geworden, dass Syrien kein sunnitischer Staat werden wird, der von den Muslimbrüdern und einem saudischen wahabitisch/salafistischen Islam dominiert wird. Diese Entwicklung zeichnete sich spätestens mit dem Verbot der Muslimbrüder in Ägypten im September 2013 ab.
Offenbar schwenken jetzt auch diverse westliche Staaten in ihrer Anti-Assad-Haltung um. Gespräche auf allen Ebenen sind in vollem Gange.
»[...] Dass im internationalen Innercircle diese Bewegung an Fahrt aufnimmt, beweist die Tatsache, dass seit kurzem z.B. Spanien, Italien, Belgien und, im sehr geheimen, auch Deutschland an eine engere (Sicherheits-) Zusammenarbeit mit der syrischen Regierung interessiert sind und diverse Vertreter der höheren Geheimdienstebenen der genannten Länder sich in Damaskus die Klinke in die Hand geben.
Assad soll seine Zustimmung von der Bedingung abhängig gemacht haben, dass genannte Staaten erst wieder ihre Vertretungen in Damas besetzen müssten. Die Verhandlungen sind in vollem Gange, das Druckmittel sind die vielen hunderte europäischer Djihaddisten, die allmählich in ihre Heimatländer zurückkehren.[...]«
Zitat: Kommentar "kaumi", 20.10.13 aus www.chartophylakeion.de, Katar ist raus, 20.10.2013
Juli 2013: Katar zahlte an Islamisten in Syrien und Ägypten seit 2011 rund 10 Milliarden US-$
Allein an die islamistische Regierung in Ägypten investierte Katar nach dem Sturz von Mubarak rund 8 Mrd. US-$. Katar arbeitet im Auftrag der USA, die angeblich von der Machtübernahme des Militärs in Kairo nicht begeistert sind.
Januar 2012: Der Emir von Katar besucht Israel
Im Januar 2012 hat der Emir von Katar Israel besucht. Offiziell ging es bei dem Besuch um einen Gasvertrag und um den Friedensprozess im Nahen Osten. Möglicherweise ging es bei dem "geheimen" Treffen auch um das Thema "Iran". Wie Emir Sheikh Hamad bin Khalifa Al Thani bei dem Treffen betonte, seien die politischen Beziehungen zwischen Israel und Katar von Bedeutung. So sagte er auch, dass beide Länder die gleiche Einstellung hätten was das iranische Atomprogramm betrifft. »[...] Doha hat schon mehrmals Israel gegen den Iran auf internationaler Ebene unterstützt. Ausserdem ist Katar bereit Israel bei einem militärischen Angriff auf die iranischen Atomanlagen zu helfen. [...]«
Katar ist »[...] seit 1998 der Sitz des Hauptquartiers der US-Truppen im Nahen Osten und war auch die Kommandozentrale im Krieg der USA gegen den Irak im März 2003.
Katar war auch auf arabischer Seite federführend beim Angriff auf Libyen und der Vernichtung von Gaddafi. [...]
Katar ist jetzt auch massgeblich am Umsturz der syrischen Regierung von Baschar Hafiz al-Assad beteiligt und liefert, wie mit Libyen, Waffen und Geld an die Rebellen in Syrien. Katar hat sich auch als erstes arabisches Land für den Einsatz von Streitkräften in Syrien ausgesprochen. [...]«
Zitat: alles-schallundrauch.blogspot.com, Emir von Katar heimlich in Israel, 18. Januar 2012
Literatur
Alle Länder dieser Erde. Band 1, Sonderausgabe in 2 Bänden, Reader's Digest (Hg), Bertelsmann, Gütersloh/München, 2001, S.794 f.
www-Links
Bilaterale Beziehungen zwischen Katar und Deutschland
Christentum in Katar
CIA - The World Factbook -- Qatar
QATAR - A Country Study
Gulf Times Newspaper Homepage
Languages of Qatar
Wissenswertes zum Islam mit zahlreichen www-Links
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