Willkommen im Fürstentum Brunei

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Brunei Flagge


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Offizieller Name: Brunei Darussalam
Hauptstadt: Bandar Seri Begawan
Fläche: 5765 km²
Landesnatur: Sumpfreiche Küstenebene, angrenzend Hügelland
Klima: Tropisch, mit hoher Luftfeuchtigkeit
Hauptflüsse: Belait, Tutong, Temburong
Höchster Punkt: Bukit Pagon 1850 m
Regierungsform: Islamische Monarchie
Staatsoberhaupt: Sultan
Verwaltung: 4 Distrikte
Parlament: Religiöser Rat, Staatsrat, Ministerrat und Erbfolgerat mit beratender Funktion, Gesetzgebender Rat mit 20 vom Sultan ernannten Mitgliedern seit 1962 aufgelöst
Nationalfeiertag: 23. Februar
Einwohner: 322.000 (1999); 408.786 (geschätzt für Juli 2011)
Bevölkerungsdichte: ca. 56 Ew./km² (1999)
Stadtbevölkerung: 90% (1999)
Analphabetenquote: 22% (1999)
Sprache: Malaiisch, Englisch, Chinesisch
Religion: Moslems 67 % (Sunniten shafeitischer Prägung), Buddhisten 15%, Christen, Konfuzianer, Taoisten, Animisten


Klein und wohlhabend sind die Attribute des Sultanats Brunei, das mit offiziellem Namen "Brunei Darussalam" heißt (arabisch: Hafen, Heimstatt des Friedens). Der aus zwei nebeneinanderliegenden Landesteilen bestehende Kleinstaat liegt an der Nordwestküste der Insel Kalimantan (Borneo). Brunei hat die Form eines B und ist - außer der Küste - vom malaysischen Teilstaat Sarawak umgeben. Das heutige Staatsgebiet von 5765 km² ist nur noch ein Rest einstiger Größe. Die Sultane von Brunei herrschten bis zur Ankunft der Europäer über Einflussbereiche, die das gesamte Borneo und einige der südlichen Inseln der heutigen Philippinen einschlossen.

Von Brunei ist der Name Borneo abgeleitet. "Bornei" - so hatte es der erste historisch belegte Fremde aus der Alten Welt aufgeschrieben, der Italiener Lodovico de Varthema (zwischen 1465/1470-1517), der um 1504 von Calicut an der indischen Malabarküste gekommen war.
Im Juli 1521 weilte der italienische Chronist der ersten Weltumsegelung unter Fernão de Magalhães (F. Magellan, um 1480-1521) in Brunei und berichtete von einem glanzvoll ausgestatteten Palast, einem riesigen Dorf im Wasser und einer Kolonie chinesischer Händler.
Der folgenschwerste Fremdeinfluss kam mit den Briten. Als Mitte des 19. Jahrhunderts der herrschende Sultan dem englischen Abenteurer Sir James Brooke (1803-1868) für dessen Hilfe bei der Niederwerfung eines Aufstandes ein Stück Flussland südlich des heutigen Sultanats Brunei als persönliches Eigentum übertrug, ahnte der Fürst sicher nicht, dass er damit einen Großteil seiner Macht verschenkte. Brooke gründete als "Weißer Rajah" ein eigenes Königreich, die Basis für das heutige Sarawak. 1888 wurde Brunei britisches Protektorat. 1959 erhielt das Sultanat die innere Selbstverwaltung mit Sultan Sir Muda Omar Ali Saifuddin (1916-1986) an der Spitze. Unter seinem Sohn und Nachfolger Sir Muda Hassanal al-Bolkiah (* 1946), dem 29. Sultan der Dynastie, erlangte Brunei am 1. Januar 1984 die staatliche Unabhängigkeit.

Der Sultan regiert als absolutistischer Monarch. Alle Fäden der Macht werden von ihm und seiner Familie gehalten. Eine politische Opposition ist nicht zugelassen. Einflussreiche Beraterposten werden weiterhin von Europäern, vor allem Briten und Niederländern, wahrgenommen. Seit in den 1920er Jahren auf dem Gebiet von Brunei Erdöl entdeckt wurde und der britischniederländische Shell-Konzern das Bohrmonopol erhielt, hat sich im Sultanat eine prosperierende Wirtschaft entwickelt, die auch ausländische Geschäftspartner anzieht. Das flüssige Gold und seit den 1960er Jahren auch der Abbau der Erdgasvorkommen bestimmen Bruneis Wirtschaft. Über 92% der Exporterlöse stammen aus diesem Sektor. Erst in jüngerer Zeit ist auch mit dem Aufbau einer verarbeitenden Industrie begonnen worden. Die Landwirtschaft wurde bisher jedoch wenig gefördert. Der größte Teil der Nahrungsmittel muss daher bis heute importiert werden.
Infolge der starken Ausbeutung der Rohstoffvorkommen gehört Sultan Bolkiah heute zu den reichsten Männern der Welt. Aber auch die Einwohner Bruneis profitieren von den Naturschätzen. Sie verfügen weltweit über eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen und müssen keine Steuern zahlen. Die Altersversorgung wird vom Staat bestritten. Auch medizinische Betreuung und Schulbesuch sind kostenlos.
Der materielle Wohlstand hat das Land innerhalb weniger Jahre stark verändert. Tropischer Regenwald, Sumpfregionen und mäandrierende Flussläufe prägen zwar noch das Landschaftsbild. Doch für moderne Siedlungen, ein Straßennetz von fast 2000 km Länge sowie Anlagen zur Gewinnung und Lagerung von Erdöl und Erdgas werden mehr und mehr Wälder gerodet. Erosion und Verödung sind zu ernsthaften Umweltproblemen geworden.
Die Verstädterung schreitet schnell voran. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt bereits in urbanen Zentren, 56.000 (Stand 1999) allein in der Hauptstadt Bandar Seri Begawan, deren offizielle Gebäude meist jüngeren Datums sind. Im Mittelpunkt steht die Omar-Ali-Saifuddin-Moschee; gleich daneben das traditionelle Wasserdorf mit Hunderten von Holzhäusern auf Pfählen.

Neben der Moschee zur Landseite hin reihen sich die Ministerien, die Banken, die Rundfunk- und Fernsehzentrale. Das Hospital wird als eines der modernsten in Asien bezeichnet, das Sportstadion als eines der repräsentativsten des Kontinents. Am Brunei-Fluss steht das prachtvollste Gebäude, der Sultanspalast, der mit dem kostspieligen Dekor vom ruhmreichen Gestern das gegenwärtige Bedürfnis der Herrscherfamilie nach machtvoller Selbstdarstellung kundtut.
Der Islam bestimmt als Staatsreligion das gesamte öffentliche Leben in Brunei. Die in Politik und Wirtschaft tonangebenden Bürger malaiischer Abstammung folgen dem Gebot des Islam.

In der chinesischen Volksgruppe dagegen sind vor allem Buddhisten, Konfuzianer und Christen zu finden. Das uralte Sultanat ist heute ein im doppelten Sinne junger Staat: fast die Hälfte seiner Bewohner zählt noch keine zwanzig Jahre.

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Literatur

Alle Länder dieser Erde. Band 1, Sonderausgabe in 2 Bänden, Reader's Digest (Hg), Bertelsmann, Gütersloh/München, 2001, S.222 f.



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