Globalisierung & Neoliberalismus

[Deutschland - Arbeitslosigkeit und Globalisierung]
[Film: Mahnrede einer Jugendlichen vor den Vereinten Nationen] [Globale Ernährungskrise]
[Der Angriff auf Demokratie und Wohlstand] [Literatur] [www-Links]

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Deutschland - Arbeitslosigkeit, Armut und Globalisierung

2005. Das Problem der hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland ist nun schon seit vielen Jahren oberstes Wahlkampfthema aller politischen Parteien. Ich kann mich noch gut erinnern, wie Gerhard Schröder zu Beginn seiner Kanzlerschaft 1998 ausführte, dass sein Erfolg abhängig und messbar an der Reduzierung der Arbeitslosenquote sein werde. Nun, einige Jahre später hat sich die soziale Schieflage eher weiter zum Negativen hin verändert.

Knapp 4,8 Millionen Menschen waren im Juli 2005 offiziell arbeitslos gemeldet. Niedrigere Einkommen, höhere Kosten, zunehmende Armut, Angst vor Arbeitsplatzverlust und sozialem Abstieg lähmten schon damals die Kaufkraft und das Land. Im Jahr 2010 besteht nach wie vor das Dilemma der schwachen Binnenwirtschaft. Der Einzelhandel, aber nicht nur der, klagt seit vielen Jahren über schwache Umsätze.

Während transnationale Konzerne Jahr für Jahr Umsatzrekorde einfahren, gerät die arbeitende und Arbeit suchende Bevölkerung immer stärker unter Druck. Es wird weiter rationalisiert, Arbeitsplätze werden abgebaut, Firmen verlagern in Billiglohnländer, oder sie stellen billige Zeitarbeitskräfte ein.
Hierzulande werden gut entlohnte Arbeitsplätze in allen Branchen knapper. Trotz anderer Versprechungen seitens der bürgerlichen Parteien ist auch in naher Zukunft kein gegenteiliger Trend absehbar. Die Zunahme an Zeitarbeit-, Teilzeit- oder  Niedriglohnbeschäftigungsverhältnisse führte dazu, dass im Jahr 2007 vier Millionen Menschen in Deutschland als arm galten, und das trotz Arbeit.
Auch wenn mit der Kanzlerin Angela Merkel die Zahl der Arbeitslosen im Oktober 2008 offiziell auf 2,9 Millionen (niedrigster Stand seit 1992) zurückgegangen ist, sollte klar sein, dass diese Zahlen kaum die wirkliche Situation reflektieren und schon gar nichts über die Einkommensverhältnisse in Deutschland aussagen.

Die Arbeitslosen-Statistik erfasst weder Beschäftigte des sogenannten zweiten Arbeitsmarktes (alle staatlich subventionierten Arbeitsverhältnisse) noch Menschen in Qualifizierungsmaßnahmen etc.

  • Die offizielle Arbeitslosenzahl im April 2012: 2.963.325

  • Zählt man die nicht erfassten Arbeitslosen hinzu, dann beträgt die
    tatsächliche Arbeitslosigkeit im April 2012: 3.769.659

  • »[...] Nicht gezählte Arbeitslose: 806.334
  • Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld I und/oder ALG II 220.911
  • Ein-Euro-Jobs: 122.124
  • Fremdförderung 75.050
  • Beschäftigungsphase Bürgerarbeit 25.060
  • Berufliche Weiterbildung 145.109
  • Eignungsfeststellungs- u. Trainingsmaßnahmen entfallen
  • Aktivierung und berufliche Eingliederung: 133.080
  • Beschäftigungszuschuss: 8.180
  • Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen 290
  • Kranke Arbeitslose (§126 SGB III) 76.530 [...]«

  • »[...] Zusätzlich sind rund 500.000 Menschen in Deutschland nicht arbeitslos gemeldet, weil sie sich aus Entmutigung nicht registrieren lassen. [...]«
    Zitat: www.gegen-hartz.de, 3. Mai 2012

  • Zählt man dann noch die vielen "Aufstocker" hinzu, die von ihrer Arbeit nicht mehr leben können und aufstockende Lebenshilfe (ALG II) bekommen, dann liegt die tatsächliche Arbeitslosenzahl bei über 7 Millionen. Man muss sich das mal vorstellen, da gehen Leute arbeiten und kommen insgesamt auf ein HartzIV-Einkommen, nicht mehr... Wenn das keine moderne Sklaverei ist... Siehe: www.karl-weiss-journalismus.de

    Januar 2015: Das Ende des Aufstockertums
    Ab Januar 2015 wird der Kleinverdiener mit einem Mindestlohn von 8,50 Euro (Brutto) "beglückt". Mit diesem Verdienst liegt man dann knapp über der Grenze zur Bewilligung von ALG II, sprich "Aufstockung" - das freut die Sozialkassen. Außerdem wird sich der Finanzminister über einen weiteren Zuwachs an Steuergeld freuen. Auf der anderen Seite werden viele Betriebe diesen Lohn nicht zahlen können. Sie werden Angestellte entlassen, bzw. leistungsabhängige Werksverträge mit den verbliebenen Kräften und mit neuen Zeitarbeitskräften abschließen, und der Lohn wird u.U. dann weit unter dem Mindestlohn liegen.

    Einige wenige Branchen bleiben von der Mindestlohnregelung verschont. Dort, wo es allgemeinverbindliche Tarifverträge gibt, sind bis Ende 2016 noch niedrigere Mindestlöhne möglich.

    »[...] Für Erntehelfer wurde eine auf vier Jahre befristete Sonderregelung vereinbart, um die Einführung des Mindestlohns für diese Branche zu erleichtern. Die Grenze für die sozialabgabenfreie kurzfristige Beschäftigung wird von 50 auf 70 Tage angehoben.
    Zeitungsausträger haben 2015 Anspruch auf 75 Prozent und 2016 auf 85 Prozent des gesetzlichen Mindestlohns. 2017 müssen die vollen 8,50 Euro gezahlt werden.
    Die Übergangsregelung vereinfacht den Einstieg in den Mindestlohn für alle Branchen, deren Löhne zurzeit deutlich unter dem Niveau von 8,50 Euro liegen.

    Generation Praktikum beendet
    Der allgemeine gesetzliche Mindestlohn gilt ab dem 18. Geburtstag – oder vorher bei abgeschlossener Berufsausbildung. Damit sei die "Generation Praktikum" beendet [...].«
    Zitat: bundesregierung.de, Gesetzlicher Mindestlohn beschlossen

2009: 6,7 Millionen Menschen erhalten die Grundsicherung ALG 2 ("Hartz IV")
»[...] Bei der Einführung der Grundsicherung im Januar 2005 bezogen nach IAB-Angaben gut sechs Millionen Menschen diese staatliche finanzielle Unterstützung, im Februar 2009 waren es 6,7 Millionen. [...]« Davon sind rund 2,5 Millionen Menschen sogenannte "erwerbsfähige Arbeitslose".
Siehe:
rp-online.de, Hartz-IV-Empfänger - Fast 80 Prozent dauerhaft auf Unterstützung angewiesen, 9.3.2009

Siehe auch Berichte zum sozialen Mindestsicherungssystem in Deutschland:
»[...] Am Jahresende 2006 erhielten in Deutschland rund 8,3 Millionen Menschen Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme, um ihren grundlegenden Lebensunterhalt zu bestreiten. Damit sind 10,1 % der in Deutschland lebenden Menschen auf Existenz sichernde finanzielle Hilfen des Staates angewiesen. [...]«
In Berlin erhält rund jeder fünfte Bürger (20,1% Ende 2006) »Leistungen zur Sicherung des grundlegenden Lebensunterhalts.«

2011: Berlin ist in Deutschland trauriger Spitzenreiter bei sog. prekären Arbeitsverhältnissen.

Wenngleich die offizielle Arbeitslosenquote in Berlin bei "nur noch" 13,9% liegt (Stand März 2011, siehe: www.morgenpost.de, Arbeitslosigkeit in Berlin, 28.04.2011), soll das nicht darüber hinwegtäuschen, dass Berlin die Hauptstadt der Geringverdiener ist. Von 100 Haushalten müssen fast 25 mit einem Nettoeinkommen von weniger als 1100 EURO auskommen (www.morgenpost.de, Berlin ist die Stadt der Geringverdiener, 27.01.2011). "Arm aber sexy" - Berlin ist auch die Stadt, in der Armut kultiviert und "cool" ist. Das passt perfekt in die NWO-Agenda zur Verarmung weiter Teile der Bevölkerung.

Laut einer Berechnung des Bundesarbeitsministeriums betrug im Jahr 2006 der durchschnittliche Nettorealverdienst (nach Abzug von Steuern, Sozialbeiträgen und bei Berücksichtigung der Preisentwicklung) 15.845 Euro im Jahr und befand sich damit auf dem tiefsten Stand seit 20 Jahren. Fünf Jahre später, im Jahr 2011, liegt das Netto-Realeinkommen um knapp 2000 Euro/Jahr höher bei etwa 17.650 Euro. Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und diverse Verteuerungen (Mieten, Betriebskosten, Energie !!!) haben Lohnerhöhungen aufgefressen, sodass der reale Nettoverdienst 2011 sogar geringfügig unter dem von 2010 lag.

Damals wars...
Mit 17.650 EUR/Jahr im Jahr 2011 kann man keine großen Sprünge machen. Wenn man sich nicht verschulden will, kann man nicht einmal mehr Urlaub machen, wie noch vor 30 Jahren, als man mit 3000 DM/Monat zu den Gutverdienern zählte und tatsächlich ziemlich gut leben konnte, bei einer Warm-Miete von monatlich 800,00 DM (z.B. 90 m², mit Fußbodenheizung, Wintergarten, Autoabstellplatz), die man sich noch geteilt hat... und einen vollen Einkaufswagen mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln hatte für 50,00 DM... etc..., als der Einkommensunterschied zwischen einem Angestellten mittleren Einkommens und einem Vorstands-Manager bei etwa 1/30 lag und im Jahr 2012 bei 1/300 liegt... Ja, damals wars... Das waren Zeiten...


Es gibt ein krasses Verteilungsproblem - das nicht nur in Deutschland. Während große Konzerne Jahr für Jahr Umsatzrekorde verzeichnen, hat sich in den letzten 25 Jahren deren  Steueraufkommen halbiert. Jahr für Jahr entgehen dem Staat durch Steuerschlupflöcher zweistellige Milliardenbeträge. Von sozialer Marktwirtschaft kann heute kaum noch die Rede sein.  Arme werden immer ärmer, Reiche dagegen immer reicher -- Armutsreichtumsbericht 2006 (Armutsbericht 2005).

Sozialbericht Dezember 2013: Die Zahl der armutsgefährdeten Menschen liegt 2011 bei 16,1 Prozent. Bei den 18- bis 24-Jährigen und 55- bis 64-Jährigen liegt das Armutsrisiko bei rund 20 Prozent - und das trotz des immer wieder verkündeten Beschäftigungsbooms. Wer weniger als 980,00 Euro im Monat zur Verfügung hat, gilt in Deutschland als arm. Wer arm ist, stirbt rund 10 Jahre früher (Frauen 8 Jahre, Männer 11 Jahre).
Siehe: www.destatis.de, Datenreport 2013

Dezember 2011: »Zwölf Millionen Menschen sind in Deutschland armutsgefährdet – zunehmend auch Menschen oberhalb des Hartz-IV-Bezugs.«
Zitat: www.welt.de, Armutsbericht 2011, 21.12.2011

2009: Der Paritätische Gesamtverband legt Ersten Regionalen Armutsatlas für die Bundesrepublik vor
der-paritaetische.de, 18. Mai 2009:
»[...] Bei einer bundesweit durchschnittlichen Armutsquote von 14,3 Prozent reichen die in dem Atlas erstmals veröffentlichten regionalen Armutsquoten von 7,4 Prozent im Schwarzwald bis zu 27 Prozent in Vorpommern. [...]«

Als arm gilt, wer weniger als 60% des mittleren Nettoäquivalenzeinkommens zur Verfügung hat. Die Armutsrisikogrenze für einen Ein-Personenhaushalt lag im Jahr 2007 bei 764,00 EUR/Monat (2010 bei 826,00 EUR/Monat; 2013 bei 980,00 EUR/Monat). Wer weniger hat, ist arm (siehe: Armutsgrenze).

Armutsquote in Deutschland bei 18,3% im Jahr 2006
Laut dem Armuts- und Reichtumsbericht der Regierung (veröffentlicht am 19. Mai 2008) ist inzwischen jeder vierte Deutsche armutsgefährdet oder muss durch staatliche Leistungen vor Armut bewahrt werden.
Etwa 13 Prozent der Bundesbürger gelten laut dem Bericht als arm, ebenso viele würden durch Sozialtransfers wie Kindergeld oder Arbeitslosengeld II vor dem Abrutschen in Armut bewahrt. Der jüngste Bericht der Regierung nutzt jedoch überwiegend Zahlen aus den Jahren 2003/04. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) setzt die Armutsquote für das Jahr 2006 deutlich höher, bei 18,3 Prozent, an. Im Vergleichszeitraum 2003/04 bis 2006 ist das mittlere Nettorealeinkommen der Menschen noch einmal deutlich zurückgegangen. Im Gegenzug seien die Einkünfte der Reichen weiter gewachsen.

Armutsgefährdet ist, so definiert es die EU, wer als Alleinlebender weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoäquivalenzeinkommens zur Verfügung hat. Im Jahr 2008 lag die Armutsrisikogrenze bei rund 780 Euro netto/Monat (ausgehend von 1301,00 EUR/Monat Nettoäquivalenzeinkommens eines Einpersonenhaushalts im Jahr 2005). Für eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren lag die Armutsrisikogrenze bei 1640 Euro monatlich [errechnet aus: 60% von 1301 (1+0,5+0,3+0,3)].
Im Jahr 2010 lag die Armutsrisikogrenze bei 826,00 EUR/Monat für eine Einzelperson, bzw. 1735 Euro/Monat für eine vierköpfige Familie (siehe: www.destatis.de).

Als reich gelte, wer als Alleinlebender im Monat netto mehr als das Doppelte des mittleren  Nettoäquivalenz-Einkommens (2005: 1301,00 EUR) zur Verfügung hat (hierbei handelt es sich um einen Mittelwert, d.h. eine Hälfte der Bundesbürger hatte mehr, die andere Hälfte weniger Einkommen). Bei einer Einzelperson sind das 2602,00 EUR. Siehe auch: Armutsrisikogrenze und Nettoäquivalenzeinkommen
Waren es laut DIW 1989 erst 5,3% der Bevölkerung, die das doppelte des mittleren Einkommens besaßen, waren es 2006 bereits 9,2%.
Ansonsten sind die angegebenen Zahlen zur Reichtumsdefinition recht willkürlich gesetzt. Die Forscher des Armuts- Reichtumsberichts fragten denn auch die Bundesbürger, ab welcher monatlichen Einkommenshöhe sie jemanden als "reich" einstufen würden. Der Durchschnittswert lag hier bei 27.000 EUR. Andere Reichtumsforscher definieren als "reich", wer theoretisch von den Zinsen seines Vermögens leben könne. Der Soziologe Thomas Druyen sieht eine solche Situation bei einem Vermögen ab drei Millionen EUR gegeben.
United Nations Conference on Environment and Development - Rio de Janeiro 1992
Laut Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (Pressemitteilung des DIW Berlin vom 07.11.2007 - Sozioökonomisches Panel) ist der Graben zwischen Arm und Reich größer als bislang angenommen. Die reichsten zehn Prozent der deutschen Gesellschaft besitzen fast zwei Drittel des gesamten Volksvermögens von rund 5,4 Billionen Euro. Dagegen besitzt rund jeder zweite über 17 Jahre alte Bundesbürger gerade einmal genug zur Sicherung der eignen Existenz und zur Tilgung von Schulden.

tagesschau.de, 18.04.08: Zahl der Niedrigverdiener in Deutschland wächst rasant. Fast jeder Vierte arbeitet für Billiglohn 

Siehe auch: www.diw.de, Wochenbericht 45/2011 - Schwache Lohnentwicklung im letzten Jahrzehnt (2000 - 2010)

Ab wann gilt ein Mensch überhaupt als arm ?
Die Weltbank hat dazu einen Wert ermittelt:

Wer nach Umrechnung der Kaufkraftparität am Tag weniger als 1,25 US-$ zur Verfügung hat, ist arm.


Die deutsche Regierung rühmt sich mit einer immer niedrigeren Arbeitslosenquote, sie ruft vielleicht bald die Vollbeschäftigung aus (da immer mehr Menschen im Niedriglohnbereich beschäftigt werden können) und sicherlich erfreut sie das Land bald mit der Meldung, dass es in Deutschland immer weniger Arme gibt...

Globale Ernährungskrise

EKD. Meldung vom 18. April 2008: Kirchen besorgt über globale Ernährungskrise
»[...] Mehr als 100 Millionen Menschen in 33 Staaten drohe aufgrund der steigenden Lebensmittelpreise der Absturz ins Elend. Der Kampf ums tägliche Brot habe in vielen Ländern zu Krawallen und Plünderungen geführt. [...]«

  Google search:  globale+ernaehrungskrise 

An den Folgen von Hunger und Unterernährung stirbt fast alle 3,5 Sekunden ein Mensch - rund 25.000 Menschen sterben am Tag, etwa 10 Millionen Menschen pro Jahr. An den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben mehr Menschen als an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen. Der Hunger fordert mehr Todesopfer als alle Kriege. Und das, obwohl heute zwölf Milliarden Menschen ernährt werden könnten  BMZ: HUNGER IN DER WELT .

Die Menschen - d.h. die Konsumenten - werden dahingehend manipuliert zu glauben, dass der vermehrte Einsatz von Bio-Kraftstoffen, hergestellt aus sogenannten nachwachsenden Rohstoffen, etwaige Erdöl-Engpässe vorbeuge und dass bei deren Verwendung als Treibstoff aufgrund niedrigerer Emissionswerte gleichzeitig die Umwelt geschützt werde.
Bio-Kraftstoffe setzen allerdings weit höhere Schadstoffe frei und produzieren bis zu viermal mehr Kohlendioxid als auf Erdöl basierende Treibstoffe. Biotreibstoffe werden seit Langem auch für Preissteigerungen bei Lebensmitteln (z.B. Gemüse, Reis und Brot) und für den Rückgang an Reisanbauflächen verantwortlich gemacht, weil das Land für den Anbau von Sojabohnen und Zuckerrohr verwendet wird. Dazu kommt noch die Rodung von Wäldern und die Anpflanzung von Monokulturen mit Ölpalmen.
Das Ziel einiger Industrieländer, herkömmlichem Treibstoff bis 2020 mindestens 10% Bio-Kraftstoff zusetzen zu wollen, wird die globale Ernährungskrise drastisch verschärfen. Von dieser perversen Politik profitieren einzig die Ölkonzerne (die Beimischung von Bioethanol wird subventioniert) und die multinationalen Agrar-Konzerne. Aber die Menschheit wird immer weniger zu essen haben.
Hier weiterlesen: Alles Schall und Rauch, Der Killer genannt Biotreibstoff, 11. August 2010
Palmöl-Gewinnung in Indonesien mit fatalen Folgen für Urwald und Tierwelt

Siehe auch: ARTE-Dokumentation: Mit Volldampf in die Hungerkrise

Siehe auch: Monsanto - mit Gift und Genen.
Video auf unserer Seite  Auf dem Weg zu einer neuen Weltordnung

Hunderttausende Tonnen einwandfreie Lebensmittel werden jährlich vernichtet

Der Handel muss allein in der kleinen Schweiz jährlich bis zu 250.000 Tonnen (Quelle: McKinsey) einwandfreie Lebensmittel vernichten. 30% der Menschen in den USA und etwa 15% in Europa leiden unter Fettleibigkeit. Auch wird ein Anstieg der Fettleibigkeit nun auch in Indien und China beobachtet.

Siehe auch: Unsere Nahrung in der Globalisierungsfalle -- Weizen: Preispoker -- Die Klima-Kriege -- Umweltkrieg. Ökologische Folgen des Krieges

  Google search:  Fettleibigkeit    Containern    Freegans    Lebensmittelvernichtung    Agrarkonzerne    biokraftstoff+nahrungsmittel 

Die Regierungen haben sich zum Handlanger der Großkonzerne und zu Abhängigen des "freien, unkontrollierten Finanzmarktes" gemacht. Die Regierungen sind erpressbar geworden und nicht mehr wirklich Souverän ihrer Entscheidungen. Der sogenannte "freie Finanzmarkt" bestimmt im Interesse der Anleger ("Shareholder Value") die Unternehmenspolitik und somit auch die Politik des Landes (siehe auch Staatsschuldenfinanzierung, AAA-Rating für Deutschland = Höchste Bonität = Geld vom Markt zu niedrigen Zinsen etc., siehe auch: Wikipedia, Rating).

Die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 machte deutlich, wer hier wen regiert. Aufgrund skrupelloser Spekulationsgeschäfte drohte zahlreichen Finanz-/Bankinstituten das Aus. Bedeutende Institute mussten, um einen größeren volkswirtschaftlichen Schaden zu verhindern, vom Staat "gerettet" werden. Durch üppige "Rettungspakete", in der Regel Kreditbürgschaften (insgesamt ein Volumen in dreistelliger Milliardenhöhe), oder Teilverstaatlichungen von Bankhäusern, dazu milliardenschwere Konjunkturprogramme, um die eigene Wirtschaft zu beleben, gerieten zahlreiche Staaten nun selbst an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Ab 2009 stehen immer mehr Staaten vor dem Staatsbankrott, was die Spekulation gegen die betreffenden, hochverschuldeten Länder eröffnete, selbst gegen den EURO wird in diesem Zusammenhang spekuliert. Nur durch großzügige Unterstützungsmaßnahmen, d.h. Kreditzusagen von den Partnerländern und dem IWF, die an die Bedingung geknüpft sind, dass die hilfebedürftigen Staaten sich zu strikten Sparmaßnahmen verpflichten, konnte bisher ein Staatsbankrott verhindert werden. Doch wie im Fall Griechenland, werteten die Rating-Agenturen die aufgezwungenen Sparmaßnahmen als Konjunkturbremse, weshalb Griechenlands Kreditwürdigkeit noch einmal herabgestuft wurde...
Wer bei diesen Umverteilungen gewonnen und wer verloren hat, dürfte allgemein bekannt sein. Dank dieser diversen "Rettungsaktionen" wurden die jeweiligen Staatshaushalte stark belastet. Die auferlegten Sparmaßnahmen spüren insbesondere die Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen. Einschnitte bei den Sozialleistungen haben zur Folge, dass die Lebensqualität weiter abschwächt und immer mehr Menschen verarmen oder Verarmung droht. Auf der anderen Seite konnten die geretteten Finanz- und Bankinstitute von ihrer hausgemachten Krise profitieren. Als wäre nichts geschehen, werden wie eh und je üppige Provisionen und Gehälter an die Mitarbeiter dieser Institute und hohe Dividenden an die Anleger ausgezahlt. Nicht von ungefähr nahm die Zahl der Millionäre allein in Deutschland im Jahr 2009 um 23% zu.

Eine Regierung, die an diesen gesellschaftsfeindlichen Zuständen etwas verändern will, muss bereit sein, gegen die ungebändigten Kräfte des "freien Marktes" vorzugehen und sich für die Einführung global gültiger Steuerungsmechanismen einzusetzen.

"Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein"

Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle hat Mitte Februar 2010 »[...] mit heftigen Angriffen auf Hartz-IV-Empfänger die Schlagzeilen beherrscht.[...]«
Zitat: wsws.org, Westerwelle bereitet neue Angriffe auf Arbeitslose vor, 17.2.2010

Sozialabbau darf NICHT fortgesetzt werden! Steuererhöhungen, die die Kaufkraft der Lohnempfänger schwächen, dürfen NICHT erfolgen !

Die negativ formulierten sozialen Errungenschaften wie Kündigungsschutz, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc. sind KEINE Besitzstände, wie es von Seiten der Arbeitgeberschaft lapidar heißt, sondern über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren hart erkämpfte Errungenschaften für die Lohnempfänger, die es zu verteidigen gilt.

Das Märchen vom Standortproblem Deutschland ist eine propagandistische Lüge, um Stimmung gegen Gewerkschaften und andere sozial engagierte Gruppen zu machen, um die auf Rendite- und Profitmaximierung ausgerichtete neoliberale Politik ungestört fortsetzen zu können.
Ebenso ist das Gerede von der Verknappung der Nahrungsmittel, des Erdöls, des Erdgases, des Wassers, des Wohnraums usw. usf. - inklusive ihrer auf Angst ausgerichteten Manipulation der Massen - reine Propaganda. Da natürlich all jene Staaten, die diese neoliberale Wirtschaftspolitik unterstützen auch von ihr "profitieren" indem sie sich über den Finanzmarkt mit günstigem Kapital versorgen - sonst wären einige Staaten längst bankrott, bzw. würde das System nicht funktionieren - ist von diesen auch keine Abkehr von dieser Politik zu erwarten.

Grundsätzlich muss diese letztendlich auf Zerstörung ausgerichtete Politik radikal verändert werden. Deshalb: Unterstützen Sie Institutionen, Parteien, Gruppierungen, die sich kritisch mit dem uneingeschränkten  freien Welthandel, dem Neo-Liberalismus und der Globalisierung auseinandersetzen und sich für eine Reform des Welthandels und der jetzigen Wirtschaftspolitik einsetzen.

Die Staatsverschuldung in Deutschland steigt weiter und nun - so verlautet Anfang Juni 2010 - soll radikal gespart werden - und das insbesondere im Bereich "Arbeit und Soziales". Schön !!! Das ist doch in Ihrem Sinne, nicht wahr, Herr Westerwelle ? So sollen die Schwächsten - wer auch sonst - für die Verbrechen des sogenannten "freien Marktes", der ja ein Gesicht hat und keine abstrakte, technische Größe ist, büßen und sich verabschieden von "anstrengungslosem Wohlstand" (der Bürger wird zum Schuldsklaven gemacht und soll ein schlechtes Gewissen haben, weil es ihm gut geht, weil er zu gelebt hat, weil sich deshalb der Staat so verschulden musste). Wer und was ist also dieser "freie Markt", demzuliebe - um ihn zu beruhigen - derart gespart werden soll und immer mehr Menschen in die Armut getrieben werden ? Lesen Sie mehr: hintergrund.de, 1. Juni 2010, Finanzmärkte? Welche Finanzmärkte?

Siehe auch Bernhard Olbertz zur Geldpolitik der 1960er Jahre bis hin zum ESM-Vertrag (Juni 2012) und der damit verbundenen Ausplünderung, Ausbeutung, Verarmung, Versklavung Deutschlands (www.youtube.com, Video, Juli 2012)

Immer mehr "Reiche" - immer mehr "Arme"
Mitte Juni heißt es dann "Reiche werden reicher, Arme bleiben arm.... Ostdeutschland verarmt zusehends". Die Kluft zwischen Arm und Reich hat sich auffallend mit der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 vergrößert. Während die Zahl der armen bzw. armutsgefährdeten Haushalte zunahm, stieg im Jahr 2009 die Zahl der Millionäre in Deutschland um 23%.
www.hintergrund.de, Finanzkrise: Reiche werden noch reicher, 15. Juni 2010
www.diw.de, Pressemitteilung vom 15.06.2010

Im Jahr 2009 wird das erste Mal seit Gründung der Bundesrepublik ein Gehaltsrückgang festgestellt. Das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen lag bei 27.648 EUR, was einem Minus von 0,4% entspricht. Siehe hierzu: www.destatis.de, Pressemitteilung Nr.074 vom 3. März 2010

Armuts- Reichtumsbericht 2011: Die obersten 10 Prozent der rund 40 Millionen deutschen Haushalte verfügen über mehr als die Hälfte des privaten Nettogesamtvermögens, welches sich 2011 auf rund 10 Billionen Euro beläuft, was eine Verdoppelung gegenüber 2007 ist (das reine Geldvermögen liegt bei etwas unter 5 Billionen Euro). Doch wirklich REICH sind nur max. 1 Prozent der Haushalte, die aber die anderen 9 Prozent in der statistischen Bewertung mit hochziehen (gerade 5 Prozent der Bevölkerung haben ein monatliches Netto-Einkommen von 6000 Euro, 10.000 Euro und mehr haben lediglich 0,1 bis 0,5 Prozent). Die untere Hälfte der deutschen Haushalte hat vom Nettogesamtvermögen gerade mal 1 Prozent, d.h. 100 Mrd. Euro. Jeder der rund 20 Millionen Haushalten verfügt demnach rein rechnerisch über ein Nettovermögen von ca. 5.000 EURO (wobei sehr wahrscheinlich nur die oberen 10 Prozent dieser 20 Millionen Haushalte etwas besitzen, die große Mehrheit aber gerade mal so über die Runden kommt - Dank staatlicher Transferleistungen). Die Schere zwischen Arm und Reich klafft in Deutschland immer weiter auseinander. In Deutschland ist jeder sechste (in Berlin, Bremen u.a. jeder fünfte) Bürger von Armut bedroht.

Januar 2012:
Über die höchste Kredi-Bonität AAA verfügen in der EURO-Zone nur noch Deutschland, Niederlande, Luxemburg und Finnland. Weltweit sind es damit noch 13 Staaten mit höchster Bonität.
Ende 2012 ist jeder vierte Europäer von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Traurige Spitzenreiter sind Bulgarien (49 Prozent), Rumänien und Lettland (je 40 Prozent), Litauen (33 Prozent), Griechenland und Ungarn (je 31 Prozent). Es geht eine immer tiefere Spaltung quer durch Europa. Während sich die Nordhälfte, bis auf wenige Ausnahme, noch über etwas Wohlstand freuen darf, verarmt die Südhälfte zunehmend.

Deutschland wird aufgrund seiner Wirtschafts- und strengen Entschuldungspolitik immer öfter zum Hauptschuldigen bei der Entwicklung von Massenverarmung in Europa genannt. Bei der antideutschen Propaganda bedienen sich die ausländischen Medien gern alt-bewährter Schreckensbilder aus der Nazi-Vergangenheit (vgl. Griechenland). Dass die eigenen elitären Gesellschaftskreise, und mit ihnen die meisten Bürger aufgrund ihres unreflektierten Mitmachens, an diesem traurigen Prozess mitverantwortlich sind, wird nur am Rande erwähnt. Dass in Deutschland vieles kritisiert werden muss, steht dabei außer Frage.

1. Mai 2013:
Die Band "Die Bandbreite" hat zum Thema Deutschland und seine mafiösen Strukturen am 1. Mai 2013 einen Song herausgebracht, der hierzu nicht nur die Deutschen zum Nachdenken anregen sollte: Die Mafia.

2014: Freihandelsabkommen, wie z.B. TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) oder TISA (Trade in Services Agreement, zu deutsch "Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen", das transatlantische Handelshemmnisse im Dienstleistungssektor beseitigen soll), werden in Europa mindestens 600.000 Arbeitsplätze vernichten und zu erheblichen Lohneinbußen führen (siehe: www.attac.de, TTIP-Studie: Rund 600.000 mehr Arbeitslose in Europa - Einkommensverluste bis zu 5.000 Euro pro Person).

Oxfam-Studie 2015: die neuesten Zahlen zum Thema soziale Ungleichheit
www.oxfam.de: Bereits im Jahr 2016 wird nur 1 Prozent der Bevölkerung mehr Vermögen besitzen, als der Rest der Welt zusammengenommen. Das Vermögen der 80 reichsten Menschen hat sich zwischen 2009 und 2014 verdoppelt - sie besitzen genauso viel, wie die ärmeren 50 Prozent der Weltbevölkerung zusammen. Wie eine neuere OECD-Studie belegt, war die soziale Ungleichheit in den letzten 30 Jahren nicht mehr so groß wie heute. In der Euro-Zone ist laut einer DIW-Studie von 2014 die Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland am größten. Die Vermögensverteilung: »[...] Insgesamt verfügten die Deutschen 2012 netto über rund 6,3 Billionen Euro Geld- und Sachvermögen. Das Medianvermögen lag aber lediglich bei 17.000 Euro. Das Medianvermögen beschreibt dasjenige Vermögen, das exakt in der Mitte der Vermögensverteilung liegt. 50 Prozent der Menschen haben also ein höheres Vermögen, 50 Prozent ein niedrigeres. Ab einem Besitz von etwa 820.000 Euro gehört man zum reichsten Prozent der Deutschen. Andererseits verfügt gut ein Fünftel aller Erwachsenen über gar kein Vermögen. Bei rund sieben Prozent der Erwachsenen sind die Schulden sogar größer als der Besitz. [...] Selbständige mit mindestens zehn Angestellten besitzen im Mittel knapp eine Million Euro, durchschnittliche Angestellte mit umfassenden Führungsaufgaben über 210.000 Euro. Facharbeiter besitzen durchschnittlich 45.000 Euro Geld- und Sachvermögen, un- und angelernte Arbeiter oder Angestellte 33.000 Euro. [...] In Westdeutschland liegt das Medianvermögen bei 21.000, in Ostdeutschland nur bei 8000 Euro. [...] Schlechter geht es dagegen den Arbeitslosen: Ihr Nettovermögen ist seit 2002 von 30.000 auf 18.000 Euro gesunken. "Das ist die einzige soziale Gruppe, die in den letzten zehn Jahren signifikant Vermögen eingebüßt hat", sagt DIW-Forscher Markus Grabka, einer der Autoren der Studie. Gleichzeitig seien Arbeitslose nur selten gut für die Rente abgesichert. Ihnen drohe deswegen Altersarmut.[...]«
Zitat: www.spiegel.de, 26.02.2014

Der Angriff auf Demokratie und Wohlstand

Literatur-Tipp: Die Globalisierungsfalle - Der Angriff auf Demokratie und Wohlstand.
Hans-Peter Martin, Harald Schumann; Rowohlt 1997

Fairmont-Hotel San Franzisko, Ende September 1995: »[...] Im Fairmont wird eine neue Gesellschaftsordnung skizziert: reiche Länder ohne nennenswerten Mittelstand - und niemand widerspricht.
Vielmehr macht der Ausdruck "tittytainment" Karriere, den Zbigniew Brzezinski ins Spiel bringt. Der gebürtige Pole war vier Jahre lang Nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Jimmy Carter, seither beschäftigt er sich mit geostrategischen Fragen. "Tittytainment", so Brzezinski, sei eine Kombination von "entertainment" und "tits", dem amerikanischen Slangwort für Busen. Brzezinski denkt dabei weniger an Sex als an die Milch, die aus der Brust einer stillenden Mutter strömt. Mit einer Mischung aus betäubender Unterhaltung und ausreichender Ernährung könne die frustrierte Bevölkerung der Welt schon bei Laune gehalten werden.
Unterwegs zu einer neuen Zivilisation wähnten sich die Veranstalter der drei denkwürdigen Tage im Fairmont. Doch die Richtung, welche der versammelte Sachverstand aus Chefetagen und Wissenschaft wies, führt geradewegs zurück in die vormoderne Zeit. Nicht mehr die Zweidrittelgesellschaft, vor der sich die Europäer seit den achtziger Jahren fürchten, beschreibt demnach die künftige Verteilung von Wohlstand und gesellschaftlicher Stellung. Das Weltmodell der Zukunft folgt der Formel 20 zu 80. Die Einfünftelgesellschaft zieht herauf, in der die Ausgeschlossenen mit Tittytainment ruhiggestellt werden müssen ... «


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